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Eigene Märchen und andere Geschichten



Das Mädchen und der Grossvater

Es war einmal ein kleines Mädchen, das lebte zusammen mit seinen Eltern und dem Großvater in einem kleinen Häuschen mit einem großen Garten. Da der Großvater sich immer sehr um das kleine Mädchen kümmerte, entwickelte sich zwischen den beiden eine sehr innige Bindung. Sie unternahmen viel zusammen, gingen im nahegelegenen Wald, wo der Großvater dem kleinen Mädchen alles über die Natur zeigte und erklärte, spazieren, spielten zusammen Mensch-ärger-Dich-nicht, lasen sich gegenseitig Märchen vor - kurz: sie verstanden sich einfach sehr gut.
Als das Mädchen etwas älter geworden war, kam ihm auf einmal die Frage nach dem Älterwerden und dann auch nach den Tod in dem Sinn und so fragte es den Großvater, ob er denn auch eines Tages sterben müsse und sie allein lassen würde. Der Großvater erklärte dem Mädchen, daß auch der Tod zum Leben dazugehöre und alles seinen vorbestimmten Weg ginge, aber noch wäre es für den Großvater nicht an der Zeit zu gehen und das Mädchen war beruhigt und vergaß seine Sorgen.

Wieder vergingen einige Jahre.
Nach einiger Zeit, es war irgendwann im Spätsommer, sagte der Großvater zu dem Mädchen, daß er spüre, daß die Zeit des Abschiednehmens nun gekommen sei. Das Mädchen war sehr traurig und fragte, wann es denn soweit sein würde. Daraufhin teilte ihm der Großvater mit, daß er sterben müsse, sobald das letzte Blatt von den Bäumen gefallen wäre.
Das Mädchen beobachtete mit zunehmender Sorge, wie immer mehr Blätter zu Boden fielen und der Großteil der Bäume bereits kahl war.
Da kam ihm der rettende Einfall: es ging hin und band das letzte Blatt am Baum fest, so daß es nicht mehr hinunterfallen konnte und der Großvater lebte weiter.
Dies wiederholte sich nun jedes Jahr und immer band das Mädchen, das in der Zwischenzeit zu einer jungen Frau herangewachsen war, das letzte Blatt fest, um seinen Großvater weiterhin bei sich zu haben.

In einem Jahr aber, die junge Frau war nun bereits verheiratet und hatte selber Kinder, vergaß sie das Blatt festzubinden und in diesem Winter starb der Großvater.

Die junge Frau war in tiefer Trauer und konnte sich lange Zeit nicht verzeihen, daß sie das Anbinden des letzten Blattes vergessen hatte.
Doch mit der Zeit erkannte sie, daß es gut so war wie es war und sie spürte, daß der Großvater noch immer bei ihr war.
So lebte sie dann glücklich mit ihrer Familie weiter.